Mehr Leistung, bessere Ermüdungsresistenz und schnellere Erholung nach einer Verletzung: Das sind die Hauptvorteile eines Sporttrainings, das teilweise in Hypoxie, d. h. mit Sauerstoffmangel, durchgeführt wird. Das Projekt Hypoxie Wallis, das gemeinsam von der Stiftung The Ark, SpArk, der Clinique romande de réadaptation (CRR) und Elitment ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, diese Trainingstechnik zu entwickeln und zu demokratisieren und gleichzeitig bewährte Verfahren einzuführen. Es wird auch eine Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung dieses aufstrebenden Tätigkeitsbereichs sein, bei dem das Wallis eine gute Karte zu spielen hat.
Das Training unter Hypoxie, d. h. in der Höhe oder unter ähnlichen Bedingungen, wird auf wissenschaftlicher Ebene zunehmend dokumentiert, insbesondere dank der Arbeit von Professor Grégoire Millet von der Universität Lausanne. Laut Millet stammen die ersten Studien zur Hypoxie aus den 1960er Jahren im Zuge der Olympischen Spiele in Mexiko City. In der Schweiz hat sich der Ort St. Moritz ebenfalls schnell als Trainingsort profiliert, um Leben und Training in der Höhe zu verbinden.
Heute ist es dank der Hypoxiekammern auch möglich, im Flachland zu leben und unter den Bedingungen der Höhe zu trainieren. „Der Vorteil des Wallis ist, dass alle Formen der Höhenlage in Reichweite oder fast in Reichweite sind“, so Grégoire Millet, der seine wissenschaftliche Expertise in das Projekt Hypoxie Wallis einbringt. „Durch die Kombination von Einheiten in der Natur und in Hypoxiekammern kann nicht nur die Leistung, sondern auch die Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung verbessert werden. Es geht hier nicht darum, die Trainingsmethoden im Freien oder in der Hypoxiekammer gegeneinander auszuspielen. Beide können gut nebeneinander bestehen, vor allem wenn die Trainer in die neu entwickelten Protokolle einbezogen werden“, betont Grégoire Millet.
Zwei Hypoxie-Räume im Wallis
Im Wallis gibt es heute zwei Hypoxie-Räume: einen in der Clinique romande de réadaptation (CRR) und einen am Technologiestandort SpArk in Sitten. „Das Projekt Hypoxie Wallis soll unsere Region zu einer nationalen Referenz für das Hypoxie-Training machen“, erklärt Frédéric Bagnoud, Generalsekretär der Stiftung The Ark. „Es gibt sicherlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht etwas zu entwickeln, da die Hypoxie – kein Wortspiel – einen Sog auf Sportler aller Niveaus und Disziplinen ausüben wird“.
„Hypoxie Wallis ist ein ehrgeiziges Projekt, das sich an neuen Technologien und innovativen Methoden orientiert. Es richtet sich über die Sportverbände an Spitzensportler, aber auch an Amateursportler“, bemerkt Michaël Duc, der das Projekt mit leitet. Konkret werden mehrere Dutzend junge Sportler von den vorhandenen Infrastrukturen und dem Know-how profitieren können, um unter Hypoxie zu trainieren. Nicht weniger als 100 Nutzungsstunden der Walliser Hypoxiekammern werden so mehreren Sportverbänden zur Verfügung gestellt.
Ausbildung von Trainern und Entwicklung von Best Practices
„Neben der Leistung kann die Arbeit in der Hypoxie auch die Erholung unterstützen, insbesondere bei verletzten Sportlern“, erklärt Audrey Chaperon, Projektleiterin und Sporttrainerin bei Elitment. „Dieses Programm dient auch dazu, die Trainer über diese neue, vielversprechende Praxis aufzuklären, aber auch dazu, gute Praktiken und Protokolle zu entwickeln. Es gibt noch viele Dinge, die im Zusammenhang mit dem Hypoxietraining getestet werden müssen, z. B. die Dosierung des Trainings oder das Verhältnis von Hypoxie und freier Natur.
Die Idee von Hypoxie Valais ist es, Verbände, Coaches und Athleten zusammenzubringen, um Erfahrungen und Fachwissen in diesem Bereich zu sammeln, bevor das Projekt auf alle interessierten Sportler ausgeweitet wird. Dieses einjährige Pilotprojekt kann auch auf die Expertise des Instituts Icare in Siders zählen, um die gesammelten Daten zu analysieren. Es sollte die Entwicklung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Aktivität rund um die Hypoxie ermöglichen oder zumindest die ersten Grundlagen dafür schaffen.